„Doppelpass on Tour“ macht Station in Landau

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Von Susanne Kripp

Die FCK-Legenden Mario Basler und Hans-Peter Briegel feiern den Sieg des 1. FC Kaiserlautern  auf der Bühne der Landauer Festhalle bei der Event-Show von Deutschlands Fussball-Talk Nr. 1

Die prominente Sport1-Sendung „Doppelpass“ tourt derzeit durch Deutschland. Besonderes Highlight in Landau: als Moderator Thomas Helmer in der Jugendstil-Festhalle Landau seine Talk-Gäste zum Fussball-Talk empfing, war kurz zuvor der FCK gegen den 1. FC Nürnberg mit 2:0 ins Viertelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Viele Lautern-Fans verfolgten auf Bildschirmen vor Ort in der Landauer Halle begeistert den Sieg ihrer Mannschaft. Am Rande der Veranstaltung sprachen wir mit gleich zwei FCK-Legenden, die auf der Bühne dabei waren: Hans-Peter Briegel, Verwaltungsrat beim 1. FC Kaiserslautern, Europameister von 1980 und zweifacher Vize-Weltmeister, und Mario Basler, Ex-Profi von Bayern München, Werder Bremen und dem 1. FC Kaiserslautern.

Herr Briegel, Herr Basler, herzlichen Glückwunsch zum Pokal-Sieg des FCK! Wie bedeutsam ist dieses Ergebnis für den FCK?

Hans-Peter Briegel: „Das ist sehr wertvoll. Zum einen geht es um den finanziellen Aspekt (der FCK erhält als Prämie vom DFB für das Erreichen des Viertelfinales 1 724 800 Euro, Anm. d. Red.) und zum zweiten geht natürlich auch um den sportlichen Aspekt. Viertelfinale! Ich kann mich nicht erinnern, wann wir zuletzt im Viertelfinale des DFB-Pokals waren. Das ist natürlich eine ganz tolle Sache für uns. Aber auch und vor allem für den neuen Trainer Dimitrios Grammozis. Er hat hier sein erstes Spiel gemacht hat und ist dann gleich mit einem Sieg startet. Das gibt Selbstvertrauen für ihn, das gibt Selbstvertrauen für die Mannschaft und das ist insgesamt sehr, sehr wichtig.“

Mario Basler: „Für uns Pfälzer Jungs ist es natürlich schön, wenn der FCK die nächste Runde im DFB-Pokal erreicht. Man hat es ja heute wieder gesehen: ausverkauftes Haus, tolle Stimmung bei so einem miesen Wetter mit Dauerregen und Kälte. Für den FCK ist dieses Ergebnis natürlich auch in finanzieller Hinsicht von hoher Bedeutung und, das ist das Wichtigste: wir haben hier gerade auf dem Monitor das Spiel verfolgt und es hat richtig Spaß gemacht!“

Der FCK hatte keine wirklich tiefe Krise in den vergangenen Wochen, aber doch eine Art Durchhänger. Bringt dieser Sieg jetzt deutlichen Aufwind?

Hans-Peter Briegel: „Natürlich, denn nach dem Spiel in Düsseldorf ging’s bergab. Da begann eben eine Entwicklung in die falsche Richtung. Seitdem haben wir immer zwei, drei oder gar vier Gegentore bekommen. Dieser Prozess hat sich heute gewandelt. Dieses 2:0 ist auf jeden Fall ein großer Fortschritt. Endlich haben wir mal wieder gewonnen! Es ist ein toller Abend für alle FCK-Fans und auch für mich.“

Mario Basler: „Ich bin ja da immer etwas vorsichtiger. Jetzt ist ein neuer Trainer da, da gibt es gewisse neue Euphorien. Spieler, die bisher nicht so oft gespielt haben, die schöpfen wieder Hoffnung, dass sie unter dem neuen Trainer wieder spielen dürfen. Aber jetzt hat man am Wochenende wieder ein schweres Spiel gegen Hertha BSC, die auch gerade im Aufwind sind. Ich glaube, dass es einen Schub geben kann, so ein Ergebnis wie heute Abend. Und ich hoffe es natürlich auch, dass sich der FCK von dem derzeitigen Relegationsplatz weg orientieren kann, dass er jetzt auch noch ein paar Punkte aus den letzten zwei Spielen der Rückrunde holen kann. Und das kann natürlich dann mit diesen Fans, mit diesem Stadion auch ein Selbstläufer werden.“

Die FCK-Fans hier in der Halle in Landau sind heute Abend voller Begeisterung. Was bedeutet dieser Sieg für die ganze Region, der FCK ist ja das vielleicht das wichtigste „Stück Pfalz“ überhaupt?

Hans-Peter Briegel: „Das bedeutet wahnsinnig viel. Es ist das erste Mal seit längerer Zeit, dass ein Live-Spiel des FCK im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu bester Sendezeit übertragen wird. Das ist ja für uns auch ein gigantischer Multiplikator in ganz Deutschland. Und für die Pfalz ist es Wahnsinn: der heutige Abend, dass wir so ein Ergebnis erzielen nach sechs nicht gewonnenen Spielen hintereinander. Ich hoffe, dass das genügend Aufschub bringt für die letzten zwei Spieltage der Vorrunde.“

Wie erleben Sie persönlich diese Bedeutung des FCK für die Pfalz?

Hans-Peter Briegel: „Ich war neulich in einer Fussball-Kneipe hier in der Gegend, da passen normalerweise fünfzig Leute rein und plötzlich waren es zweihundert bei der Übertragung des FCK-Spiels. Auch jetzt gerade werden wieder viele gerade in den Kneipen sitzen und feiern. Und das haben sie auch verdient, weil der FCK ohne Fans wäre nichts. Das muss man immer denken: die Fans sind die halbe Miete für den FCK.“

Trotzdem waren viele Fans heute Abend hier bei der Veranstaltung überrascht, dass Trainer Dirk Schuster entlassen worden ist. Ist das nicht zu ambitioniert, den Trainer zu wechseln, nur weil man fünfmal hintereinander nicht gewonnen hat?

Hans-Peter Briegel: „Natürlich, aber es gab nun mal viele Diskussionen, auch über die Trainerfrage. Und natürlich kann man darüber streiten. Für mich war das so ein schleichender Prozess. Nach dem Düsseldorf-Spiel sind wir nicht mehr so richtig in die Gänge gekommen. Und wir haben uns ja auch lange Zeit gelassen mit dieser Entscheidung. Ob sie richtig war, das weiß im Fussball niemand. Aber das erste Spiel unter dem neuen Trainer Grammozis hat zumindest mal einen positiven Aspekt gezeigt.“

Herr Basler, wie überrascht waren Sie denn über den Trainerwechsel?

„Ich glaube, ich war genauso überrascht wie die meisten, vor allem über den Zeitpunkt. Also donnerstags, zwei Tage vor dem Spiel in Magdeburg, dass man ausgerechnet in diesem Moment Dirk Schuster entlassen hat. Aber es wird seine Gründe geben.“

Sie, Herr Basler, kennen den neuen Trainer Dimitrios Grammozis gut, denn Sie haben auch mit ihm zusammen gespielt. Er war Trainer auf Schalke und bei Darmstadt 98. Was, denken Sie, hat für ihn gesprochen?

Mario Basler: „Ich kann nur die Stationen beurteilen, an denen er Trainer war. Auf Schalke hat es ja leider nicht so gut funktioniert. Da wurde er am Ende freigestellt, weil es in Richtung Abstieg ging. Aber jetzt muss man erstmal sehen, wie es beim FCK wird. Der Verein hat sich nun für ihn entschieden. Dimi kennt den FCK von vor zwanzig Jahren noch, als wir beide dort gemeinsam gespielt haben. Für einen Trainer ist der FCK immer eine tolle Herausforderung. Du hast ein tolles Publikum, die Unterstützung der Fans, aber den Rest muss jetzt die Mannschaft machen. Und Dimi muss es schaffen, die Mannschaft wieder dahin zu führen, dass sie das Publikum wieder mitnehmen. Das hat man ja heute gesehen: die letzten zwanzig Minuten hat der FCK komplett nach vorne gespielt, hat Nürnberg keine Chance gegeben, und dann geben auch die Fans auf den Rängen alles. Das muss der Weg sein. Ich hoffe, dass es Dimi schafft, diesen Weg fortzusetzen.“

Angeblich soll in den letzten Wochen mit dem bisherigen Trainer Dirk Schuster die FCK-„DNA“ gefehlt haben. Was denken Sie, könnte damit gemeint sein?

Mario Basler: „Ich frag mich immer, was eine Fussball-DNA sein soll. Dieses „Mia sag mia“-Ding in München, da konnte ich auch nie etwas mit anfangen. Es gibt nicht viele Pfälzer die beim FCK spielen, also warum muss ein Trainer eine FCK-DNA haben? Das ist so ein Wortspiel, das kein Mensch braucht. Wenn die Mannschaft gut spielt, dann hat sie die FCK-DNA und dann hat sie der Trainer automatisch auch.“

Herr Briegel, was wäre Ihr Wunschlos für die letzten Acht im DFB-Pokal?

Hans-Peter Briegel: „Wunschlos wäre wieder ein Zweitligist. Bloß nicht Leverkusen!“

Fotocredit:

Talkgäste der DOPA ON TOUR-Runde in Landau (v.l.n.r.): FCK-Legende Mario Basler, TV-Journalist Martin Quast, Ex-Bundesliga-Profi Benjamin Auer, Hans-Peter Briegel „die Walz aus de Palz“ und Thomas Helmer, Europameister von 1996 und Moderator der Bühnenshow

Foto: skr