Der 516 Meter hohe „Eckkopf“ rund drei Kilometer westlich von Deidesheim mitten im Pfälzerwald, ist eine Art Wander-„Drehscheibe“ im Zentrum des größten zusammenhängenden Waldgebiets Deutschlands. An insgesamt 31 der 52 Wochenenden des Jahres werden Kultur- und Sportvereine, die Freiwilligen Feuerwehren der Verbandsgemeinde Deidesheim und erstmals auch ein „Gastverein“ aus Bad Dürkheim für das leibliche Wohl der Wanderer sorgen, die von allen Seiten auf diesen Berg mit seiner prächtigen Aussicht steigen können. Wer auf dem Gipfel immer noch nicht genug hat, kann auch über 107 Stufen auf die Aussichtsplattform des stählernen Aussichtsturm klettern und befindet sich dann in luftiger Höhe von 541 Metern. Turm und Hütte auf dem Deidesheimer Aussichtsberg haben eine dramatische Historie.
Der erste Turm aus Holz von 1891 stürzte bei einem verheerenden Sturm 1920 zusammen. Erst 1973 wurde er auf Initiative von Bürgermeister Stefan Gillich wieder aufgebaut – doch nach 14 Monaten war es schon wieder vorbei: Nach einer Brandstiftung blieben nur noch Trümmer… Gillich gab nicht auf und mit Hilfe des Ludwigshafener Unternehmens Stahlbau Schäfer entstand 1975 ein Stahlturm mit Hütte (45 Plätze) und Wintergarten (100 Plätze) im Untergeschoss. Die Hütte wird an den Wochenenden an Vereine der Verbandsgemeinde verpachtet, die dann die Bewirtschaftung übernehmen. Auf diese Weise gab es in der Vergangenheit an allen Wochenenden unterschiedliche kulinarische Angebote und in den ersten Jahren wetteiferten die rund 50 Clubs und Feuerwehren von Deidesheim, Niederkirchen, Meckenheim, Ruppertsberg und Forst um die „besten Wochenenden“.
Denn die Wanderer füllten ihnen die Vereinskasse – darunter im Februar 1982 auch Bundespräsident Karl Carstens in Begleitung von Ministerpräsident Bernhard Vogel. Diese Zeiten sind vorbei. Nur noch an 31 Wochenenden wird in diesem Jahr die Hütte au dem „Eckkopf“ bewirtschaftet sein – die Überalterung vieler Vereine macht sich auch in der nachlassenden Bereitschaft zum Hüttendienst bemerkbar. „Wir haben erstmals mit dem TV Seebach in diesem Jahr an zwei Wochenenden einen Verein dabei, der nicht in unserer Verbandsgemeinde zuhause ist,“ gibt es – so die Deidesheimer Touristinformation – einen „Bruch“ in der ursprünglichen Gillich-Philosophie, nur Deidesheimer mit eigenen Weinen auf dem „Eckkopf“ als Wirte zuzulassen. Der Gipfel des „Eckkopfs“ ist auf vielen Wegen zu erreichen. Aus Wachenheim führt der wohl schönste Weg (Markierung: Rotes Dreieck) über die Wachtenburg, das Weingut Odinstal (höchstgelegenes Weingut der Pfalz) und die markante Felsformation Christoffelschuh herauf. Doch auch aus Deidesheim (roter und später weißer Punkt) gibt es unterwegs mit der keltischen Fliehburg „Heidenlöcher“ Interessantes zu sehen. Vom Forsthaus Rotsteig ist der Aufweg mit rotweißem Balken und später einem weißen Punkt, vom Naturfreundehaus Pferchtal mit weißblauem Rechteck markiert. Ein blaugelbes Rechteck weist den Weg aus Gimmeldingen nach oben.